Fotografieren kann jeder ... aber gelernt sein will es dennoch! Auch wenn inzwischen jedes Smartphone mit einer Kamera ausgestattet ist und es vermutlich noch nie so viele Hobby-FotografInnen gab wie heute. Dank moderner Foto-Technik und zahlreichen Automatik-Programmen, kann heute fast jeder, mehr oder weniger gute, Fotos aufnehmen. Trotzdem ist der Beruf des Fotografen ein Handwerk und Lehrberuf. Auch wenn es keine Voraussetzung mehr ist diesen als Handwerk erlernt und den Gesellen- oder Meisterbrief zu haben, um als Fotograf zu arbeiten und mit diesem Beruf Geld zu verdienen. Wer sich Fotograf nennen möchte, sollte jedoch auch die elementaren Basics kennen und beherrschen, statt sich blind auf die technischen Möglichkeiten und die vielen Automatik-Programme moderner Kameras, Software zur Bildbearbeitung oder Retusche durch Profis zu verlassen. Einen guten Fotografen zeichnet nicht sein Equipment aus, sondern sein gutes, geschultes Auge und das Wissen, wie Blende, Filmempfindlichkeit (ISO-Wert), Verschlusszeit, die Gestaltung mit Licht und Schatten, Perspektive und Bildausschnitt zusammen spielen. Technisches Know-how in Bezug auf Kamera, Zubehör, Licht-Technik, analoges und digitales Bildmaterial gehören ebenso dazu. Zudem setzt jeder Bereich der Fotografie ganz individuelle Fachkenntnisse und Erfahrungen voraus, um besonders gute oder perfekte Fotos realisieren zu können. Erst ganz zum Schluss kommt die Retusche, die einem Bild noch den Feinschliff verleiht. Was früher im Fotolabor geschah, erfolgt heute am Computer auf ähnliche Weise. Heute sind die technischen Möglichkeiten der Bildbearbeitung jedoch sehr viel umfangreicher, als es früher im Labor der Fall war. Die digitale Retusche ist heute ein Arbeitsschritt, der im Prozess der Erstellung von Fotos dazu gehört, wie einst die Arbeit im Fotolabor. Es ist somit ganz normal und logisch, dass Fotografen professionelle Bildbearbeiter mit der Retusche beauftragen. Schließlich hatte früher auch nicht jeder Fotograf sein eigenes Fotolabor, um Filme zu entwickeln oder Abzüge anzufertigen. Zumal die Retusche entstandener Bilder manchmal ebenso viel Zeit in Anspruch nehmen kann wie das eigentliche Fotoshooting, bei dem öfter als man denkt, nur die Rohdaten der späteren Bilder entstehen. Vergleichbar mit Negativen aus früheren Zeiten der analogen Fotografie. Wie aufwändig und teuer oder günstig eine Retusche werden kann, hängt maßgeblich davon ab, wie gut das Rohmaterial ist. Je besser ein Fotograf handwerklich gearbeitet hat, umso weniger Retusche wird nötig und günstiger ist die Bildbearbeitung. Doch selbst hier gibt es Ausnahmen. Zum Beispiel dann, wenn Fotos von vorneherein so geplant sind, dass sie erst später mittels Retusche am Computer zum fertigen Bild werden sollen oder eigentlich schon gute Bilder, durch spezielle Effekte veredelt werden. In wieweit Retusche sinnvoll, angebracht oder erforderlich ist und auch zu einem schöneren Bild führt ist reine Geschmacks- und Ansichtssache. Manche Bilder sind so wie diese aufgenommen wurden am schönsten, andere wiederum werden durch Bildbearbeitung besser - doch manchmal kann die Retusche ein Bild auch regelrecht zerstören. Fazit: Fotografieren und Bildbearbeitung machen Spaß und sind ein tolles Hobby für jeden, der sich an Bildern erfreut. Trotzdem bleibt die Fotografie ein Handwerksberuf, der gelernt sein will! Bei vielen Digitalkameras lassen sich die Programm-Automatiken ab und die Kamera auf manuell schalten. Wer ohne Hilfsprogramme in der Lage ist zu fotografieren, beherrscht sein Handwerk und kann sich FotografIn nennen. /sr
Everyone can take photos ... but still wants to be taught! Even though in the meantime every smartphone is equipped with a camera and probably there have never been so many amateur photographers as today. Thanks to modern photo technology and numerous automatic programs, today almost anyone, more or less good, can take photos. Nevertheless, the profession of photographer is a craft and teaching profession. Even if it is no longer a prerequisite to learn this as a craft and to have the journeyman's or master's certificate to work as a photographer and earn money with this profession. However, anyone who wants to be a photographer should know and master the elementary basics, instead of relying blindly on the technical possibilities and the many automatic programs of modern cameras, software for image processing or retouching by professionals. A good photographer does not know his equipment, but his good, trained eye and the knowledge of how aperture, film sensitivity (ISO value), shutter speed, the design with light and shadow, perspective and image detail play together. Technical know-how in terms of camera, accessories, lighting technology, analogue and digital images are just as much a part of it. In addition, each area of photography requires very individual expertise and experience in order to realize particularly good or perfect photos. Only at the end comes the retouching, which gives a picture the finishing touch. What used to happen in the photo lab is done in a similar way on the computer today. Today, however, the technical possibilities of image processing are much more extensive than was previously the case in the laboratory. Today, digital retouching is a step in the process of creating photos, just like working in a photo lab. It is therefore quite normal and logical for photographers to commission professional image editors with retouching. After all, not every photographer used to have his own photo lab to make films or make prints. Especially since the retouching of resulting images can sometimes take as much time as the actual photo shoot, in which more often than one thinks, only the raw data of the later pictures are created. Comparable to negatives from earlier times of analogue photography. How time-consuming and expensive or cheap retouching can be depends on how good the raw material is. The better a photographer has worked by hand, the less retouching is needed and cheaper is the image processing. But even here there are exceptions. For example, when photos are planned from the outset so that they are later to be retouched on the computer to the finished image or actually already good pictures, are refined by special effects. To what extent retouching is useful, appropriate or necessary and also leads to a more beautiful picture is purely a matter of taste and opinion. Some pictures are as beautiful as they were taken, while others are better with image editing - but sometimes retouching can literally destroy a picture. Conclusion: Photography and image editing are fun and a great hobby for anyone who enjoys pictures. Nevertheless, photography remains a crafting profession that wants to be learned! With many digital cameras, the program automatics can be switched off and the camera switched to manual. Anyone who is able to photograph without help programs knows his craft and can call himself a photographer.
Text und Fotos: © Sascha Richartz