Ausflug in eine lebendige Vergangenheit / Excursion into a living past

DE: Rauch steigt aus dem Kamin eines kleinen Fachwerkhauses, aus dem lautes Hämmern zu hören ist. Wir sind neugierig und blicken durch die zweigeteilte Tür, deren oberer Teil offen steht. Das Haus besteht aus nur einem Raum. Überall hängt Werkzeug an den Wänden und über den Butzenfenstern. Auch auf den Werkbänken, die rundherum an den Wänden stehen. Rechts neben dem Eingang glüht ein Haufen Kohle im Kamin, in dem zwei Eisenstangen stecken und in der Mitte des Raumes steht ein schwerer Amboss, auf einem alten Baumstumpf. Mit kräftigen aber sehr genau platzierten Hammerschlägen bearbeitet der Schmied ein Stück glühendes Eisen. Wir sind fasziniert und fragen uns, was aus dem Stück Eisen wohl werden wird. Nach wenigen Schlägen steckt der Schmied das Werkstück zurück in die heiße Glut und kommt zu uns an die Tür. Er ist ein freundlicher und sympatischer Geselle um die 50. Im Laufe der folgenden Unterhaltung stellt sich heraus, dass er ein wahrer Meister seiner Zunft ist, der uns mit sehr interessanten Informationen innerhalb kürzester Zeit in seinen Bann zieht. Er berichtet uns von der Geschichte der Werkstatt, die einst an einem anderen Ort stand und hier originalgetreu wieder aufgebaut wurde und der Schmiedekunst. Wir erfahren, wie ein Nagel geschmiedet wird und worauf es dabei ankommt. Keiner von uns hätte vermutet, dass das was wir für Nägel halten, gar keine echten Nägel sind, sondern nur Drahtstifte. Faszinierend ist auch die Tatsache, dass heute wieder Nägel produziert werden wie früher, zu alten Römer-Zeiten, und dass heute über 80 jährige Handwerker sehr gefragt sind, um das Wissen ihrer alten Handwerskünste zu erfahren, Lehrwerkstätten aufzubauen und ihr Wissen weiter zu geben, obwohl diese einst wegen moderner Technologien und Maschinen in Rente geschickt wurden. Wir bedanken uns herzlich bei dem höflichen Schmied und ziehen weiter. Vorbei an alten Häusern und Werkstätten, erleben wie nach alter Handwerkskunst Seile gemacht werden und erweitern unseren eigenen Horizont mit wissenswerten Informationen über diverse andere alte Handwerke und Herstellungsverfahren. Beispielsweise von Papier, verzinntem Geschirr aus Kupfer, wie Gussformen hergestellt wurden und vieles mehr, während wir gemütlich durch das Tal wandern. Zurück in die Vergangenheit versetzt erleben wir einen besonderen Tag, voller interessanter Neuigkeiten. Auch unsere Kinder haben Spaß, sind wissbegierig und lernen viel. Für uns alle (vier Erwachsene und vier Kinder) war es ein toller Tages-Ausflug, ins LWL-Freilichtmuseum Hagen. Gerne empfehlen wir dieses Ausflugsziel weiter. Wir besuchen es bestimmt auch wieder!      /sr

EN: Excursion into a living past - Smoke rises from the chimney of a small half-timbered house, from the loud hammering is heard. We are curious and look through the two-part door, the upper part of which is open. The house consists of only one room. Everywhere hangs tools on the walls and over the slender windows. Also on the workbenches, which are all around the walls. To the right of the entrance, a pile of coal glows in the fireplace, in which two iron bars are stuck and in the middle of the room stands a heavy anvil, on an old tree stump. With powerful but very precisely placed hammer blows the blacksmith works a piece of glowing iron. We are fascinated and wonder what will become of the piece of iron. After a few blows the blacksmith puts the workpiece back in the hot embers and comes to us at the door. He is a friendly and sympathetic journeyman in his 50s. In the course of the following conversation, it turns out that he is a true master of his craft, who captivates us with very interesting information in no time at all. He tells us about the history of the workshop, which once stood in another place and was rebuilt true to the original and the blacksmithing. We learn how to forge a nail and what is important. None of us would have suspected that what we consider to be nails are not real nails, only wire pins. Fascinating is also the fact that nails are being produced today as in the old Roman times, and that today more than 80-year-old craftsmen are in great demand to learn the knowledge of their ancient handicrafts, to build training workshops and to pass on their knowledge. although these were once retired for modern technology and machinery. We would like to thank the polite blacksmith and move on. Past old houses and workshops, experiencing how old craftsmanship ropes are made and expand our own horizon with interesting information about various other old crafts and manufacturing processes. For example, from paper, tinned copper utensils, such as molds were made and much more, while we walk comfortably through the valley. Back in the past we experience a special day full of interesting news. Our children are also fun, inquisitive and learn a lot. For all of us (four adults and four children) it was a great day trip to the LWL Open Air Museum Hagen. We gladly recommend this excursion destination. We will definitely visit it again!

Weitere Infos, zum LWL-Freilichtmuseum Hagen, sind auf der offiziellen Webseite zu finden! Link: http://www.lwl.org/LWL/Kultur/LWL-Freilichtmuseum_Hagen/

Text und Fotos: © Sascha Richartz